Meine Meinung - Mai 2023

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Tobias Göckeritz
Tobias Göckeritz

Liebe Mitglieder,
im letzten Monat hat sich einiges getan: Drei von sechs Mitgliedern unseres Geschäftsführenden Vorstands und einige Personen aus dem Gesamtvorstand vom Landvolk Mittelweser sind in eine Bundespartei eingetreten und haben schon eine eigene Kreisvereinigung der FREIE WÄHLER Nienburg/Weser gegründet. Das hat zu Pressemeldungen in der Harke, der Kreiszeitung und auch in der Land & Forst geführt. Das Landvolk Mittelweser ist unparteilich und überkonfessionell - und das wird und soll auch so bleiben. Ich möchte daher diesen ungewöhnlichen Vorgang persönlich begründen. Jeder von uns, der sich ehrenamtlich für den Verband engagiert, tut dies im Rahmen unserer Vereinssatzung und wird daher mit allen politisch und gesellschaftlich relevanten Gruppen Kontakt pflegen und versuchen, die Anliegen unserer Mitglieder immer wieder anzusprechen und diese in Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen. Daneben ist jeder von uns aber auch ein mündiger Staatsbürger, der seine persönlichen politischen Präferenzen bei Wahlen oder durch die Mitgliedschaft in einer Partei zum Ausdruck bringt. Gerade wenn man sich so lange und intensiv wie ich für die Belange des Berufsstandes eingesetzt hat, dann stellt sich die selbstkritische Frage, welchen messbaren Erfolg habe ich bei den Rahmenbedingungen für die Mitglieder, aber auch für meinen eigenen Familienbetrieb über den kommunalen Rahmen hinaus im landes- und bundespolitischen Umfeld erreicht? Kann ich durch fachliche Informationen und Aufklärung allein urbane Koalitionen dazu bewegen, auch die Belange der Menschen des ländlichen Raumes und besonders der Landwirte angemessen zu berücksichtigen?
Privat, als politischer Mensch, bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass es eine eigene politische Kraft braucht, die sich speziell der Anliegen der Menschen auf den Dörfern annimmt. Wenn es darauf ankommt, dann haben alle Altparteien mit ihrem städtischen Führungspersonal in EU, Bund und Land die Interessen der Landbevölkerung, trotz anderslautender Bekundungen, romantischen Stadtinteressen geopfert. Wir sollen Erholungsraum, Energiegewinnungsstandort, Wolfsland, Rohstoffgewinnungs- und Naturschutzgebiet sein, aber nicht gleichberechtigter Lebens- und Wirtschaftsraum für die Menschen, die hier wohnen und arbeiten. Das muss sich ändern!