Meine Meinung - April 2023

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Christoph Klomburg
Christoph Klomburg

Liebe Mitglieder,
was genau ist eigentlich erreicht worden, seitdem in Berlin tausende von Schleppern friedlich demonstriert haben und unzählige Diskussionen darüber geführt wurden? Eine Kommission hier, ein Arbeitskreis dort, ein paar Gastauftritte von Landes- und Bundespolitikern hier und ebenso viele Konferenzen dort.
Alles, was von so vielen Landwirten angebracht wurde, ist kommuniziert  worden und die Politik wurde über alle Folgen und Unmöglichkeiten der Ziele ausreichend informiert.
Dieser Prozess dauert nun schon über Jahre an. Allerdings werden immer neue Verordnungen immer schneller erlassen und werden zunehmend komplizierter und Verstöße sehr viel teurer!
Und wie so oft, genügt das bisher Erreichte nicht aus und das „Verordnungsrad“ dreht sich weiter. Selbst die Ministerien können der Auflagenflut nicht mehr Herr werden und haben einen enormen Arbeitsrückstand erreicht, weil europäisches Recht mit Bundesgesetzen und Länderverordnungen in Einklang gebracht werden muss.
Irritierten Landwirten kann man scherzhaft nur noch empfehlen pauschal Haftverschonung zu beantragen!
Doch wie heißt es doch so schön: Wahltag ist Zahltag!
Eine etablierte Partei drängte sich den Landwirten auf, aber es zeigte sich, dass der ländliche Raum dann doch ziemlich schnell wieder in den Hintergrund zurücktritt.
Viele Berufskollegen sind erst gar nicht mehr zur Wahl gegangen, gefrustet von zermürbenden Diskussionen und viel zeitlichem Engagement. Es ging einfach nicht voran: Wolf, Düngeverordnung, Tierhaltung, GAP, Klima, Artenschutz, Moor, Pflanzenschutzreduktionsverordnung (SUR) etc. Alles nur, um sich nach weiteren Treffen gegenseitig einzubilden etwas Sinnvolles und Wichtiges getan zu haben. Aber in Wirklichkeit wird der ländliche Raum mutwillig überfordert, bevormundet und kalt enteignet.
Deswegen nicht zu wählen, ist keine Lösung und wer genau hinschaut, der kann dem vernachlässigten ländlichen Raum durch politisches Engagement wieder Gehör verschaffen und unsere Anliegen stärker in den Fokus rücken.
Gemeinsam sind wir stark!