FINKA lädt ein aufs Feld

Seit April 2020 läuft das Projekt FINKA. Immer wieder trafen sich Landwirtinnen und Landwirte zum direkten Austausch auf den Flächen. Wie hier beim Striegeleinsatz im Hafer.
Bassum (lv). Miteinander voneinander lernen und gemeinsam Wege für mehr Insektenschutz im Ackerbau finden - das ist das Ziel von FINKA, einem Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Das Projekt hat das Ziel, die Insektenvielfalt im Ackerbau zu fördern, die Biodiversität auf Ackerflächen zu erhöhen und eine breite Diskussion in der Landwirtschaft anzustoßen. Dazu verzichten 30 konventionell wirtschaftende Landwirtinnen und Landwirte in Niedersachsen auf ihren Versuchsflächen auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM), die gegen Schädlinge und Unkräuter eingesetzt werden. Unterstützt werden sie dabei von ökologisch arbeitenden Kollegeninnen und Kollegen aus ihrer Region.
Zur Veranschaulichung des Projekts findet am Dienstag, 13. Mai, um 14 Uhr, ein FINKA-Feldtag auf dem Betrieb von Landwirt Carsten Zimdars in Bassum statt, teilt das Landvolk Mittelweser mit. Alle Interessierten sind zum Feldtag eingeladen. Zimdars gibt einen Erfahrungsbericht über die praktische Umsetzung der Maßnahmen auf seinem Betrieb. Prof. Dr. Christoph Scherber vom Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels stellt Forschungsergebnisse zur Insektenvielfalt allgemein sowie auf den FINKA-Flächen vor. Im Anschluss können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst aktiv werden und Insekten auf dem Acker fangen und bestimmen. Einen weiteren fachlichen Einblick bietet Dr. Stefan Meyer von der Universität Göttingen mit seiner Vorstellung der auf den Flächen beobachteten Unkräuter und Ackerwildkräuter.
Anmeldungen zu den Feldtagen sind auf www.finka-projekt.de möglich. Weitere Projektveranstaltungen werden immer aktuell auf der Homepage veröffentlicht.
Im Projekt FINKA stellen die ökologisch arbeitenden Bäuerinnen und Bauern vor Ort konkret Arbeitsgeräte wie beispielsweise einen Striegel zur Verfügung, um das Beikraut einzudämmen. Dabei gehen konventionell und ökologisch arbeitende Landwirtinnen und Landwirte gemeinsam in einen fachlichen Austausch: Wie kann der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel betriebswirtschaftlich und arbeitstechnisch umgesetzt werden? Konventionell wirtschaftende landwirtschaftliche Betriebe sollen mit ihren ökologisch wirtschaftenden Partnerbetrieben alternative Anbaumethoden erarbeiten und erproben.
Verbundpartner im Projekt sind die Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH, das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V., das Landvolk Niedersachsen e.V. sowie das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig, Bonn (ZFMK) und die Georg-August-Universität Göttingen.
Das Projekt FINKA wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz.