
Juni 2025

Liebe Mitglieder,
am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt wurde das Ergebnis des Koalitionsausschusses veröffentlicht.
Für die Landwirtschaft sind dort einige relevante Maßnahmen aufgeführt.
Eine Reduzierung des Strompreises und auch die Flexibilisierung der Arbeitszeiten, die für Betriebe mit Angestellten in Erntezeiten oder Arbeitsspitzen durchaus von Interesse ist.
Die Agrardieselrückerstattung wird zum 1. Januar 2026 wieder komplett eingeführt und - nicht zu vergessen -, die Anpassung des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes, um dieses leichter umzusetzen sowie die Aufhebung der Verpflichtung zur Erstellung einer Stoffstrombilanz.
Was in meinen Augen aber ebenso wichtig ist, ist Technologieoffenheit und die Möglichkeit, dass wissenschaftliche Erkenntnisse ohne ideologische Einschränkungen umgesetzt werden können. Das würde zur Ernährungssicherung und auch zur Reduzierung klimaschädlicher Gase wie Methan und Lachgas sowie Kohlendioxid beitragen.
Vielleicht gelingt es, dieses zu erkennen, und dass die Umsetzung mit einem bayrischen Metzgermeister erfolgreicher ist als mit einem schwäbischen Diplom-Sozialpädagogen.
Unser Bundeskanzler Friedrich Merz hat in seiner ersten Regierungserklärung ein Bekenntnis zum ländlichen Raum und der Land- und Forstwirtschaft abgegeben und er sagte, dass er den Land- und Forstwirten vertraue. Dieses und eine Planungssicherheit über einen Zeitraum von 20 Jahren ist für investitionswillige Landwirte essenziell.
Das Landvolk Niedersachsen hat eine Umfrage zum Thema „Herausforderungen und Zukunft der Tierhaltung in Niedersachsen“ durchgeführt. Diese zeichnet ein beunruhigendes Bild .
Die Umfrage und deren umfangreiche Auswertung ist auf der Homepage vom Landvolk Niedersachsen einsehbar. Das Ergebnis in Kurzform: Jahrelange Politik zu ungunsten der Landwirtschaft hat ihr Ziel fast erreicht. Und eine Verbesserung der Stimmung für unsere Betriebe bahnt sich mit dem niedersächsischem Agrarstrukturgesetz definitiv nicht an. Wenn dieses so wie vorgesehen umgesetzt wird, haben wir ein neues Bürokratiemonster zu unseren Lasten.
Jürgen Meyer, Vorsitzender