August 2025

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Jürgen Meyer

Liebe Mitglieder,

zurzeit ist – außer in der Landwirtschaft – Sommerpause. Bei uns in der Region ist allerdings Regenpause. Die Wintergerste konnte unter guten Bedingungen geerntet werden, wenngleich die Temperaturen um die 40 Grad Anfang Juli den Kartoffeln und dem Mais auch wehgetan haben. Ein Großteil der Roggen- und Weizenflächen sind noch nicht geerntet, aber der Raps ist weitestgehend gedroschen. Nächste Woche ist Siebenschläfer vorbei und laut der ersten Wetterprognosen kommt dann auch der Sommer mit Sonne und Erntewetter zurück.

Vor zwölf Monaten habe ich in meinem Kommentar über die Wolfsproblematik in Utrecht geschrieben. Ich zitiere aus dem Kommentar aus August 2024: „Das jüngste Beispiel aus Utrecht zeigt das der Wolf sich mittlerweile auch an Kindern vergreift. Die Provinz Utrecht ruft alle Besucher dazu auf Waldgebiete nicht mit kleinen Kindern zu besuchen. Dieser Aufruf erfolgte nachdem es dort zu mehreren beunruhigenden Vorfällen gekommen ist und ein Kind nachweislich von einem Wolf gebissen und ein Pudel getötet wurde.“

Jetzt, genau ein Jahr später, wurde ein sechsjähriger Junge von einem Wolf ins Gebüsch gezerrt und verletzt. Laut Aussage der Eltern hat das beherzte Eingreifen von anderen Anwesenden, die mit Stöcken auf den Wolf einschlugen, diesen vertrieben und somit wahrscheinlich dem Jungen das Leben gerettet. Immerhin haben die EU-Mitgliedsstaaten zugestimmt, dass der Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ auf „geschützt“ gesenkt wird... 

Ansonsten kommt aus Brüssel zum Thema GAP ab 2028 nicht viel Gutes. Es wird weniger Geld im Topf sein, aber den Mitgliedsländern steht es frei, die Ausgleichszahlungen mit eigenen Mitteln aufzustocken. Das wird zu einer weiteren Wettbewerbsverzerrung in der EU führen. Und: Rentner die ihren Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen oder aus Freude an der Landwirtschaft weiterführen, sollen keine Ausgleichszahlungen mehr bekommen. Dafür wiederum sollen Junglandwirte mehr gefördert werden. 

Wir werden euch zum Thema GAP von Seiten unserer Agrarabteilung weiterhin und ausführlich auf dem Laufenden halten, und wir werden auch weiterhin im Rahmen unserer Möglichkeiten auf die Politik einwirken, damit es nicht so drastisch kommt, wie es geplant ist. Denn letztlich sollte auch der Letzte verstanden haben, dass Ernährungssicherheit nicht ganz unwichtig ist.

Jürgen Meyer, Vorsitzender