Bezirksversammlung gestartet

bezv

Geschäftsführer Olaf Miermeister informierte die Mitglieder im DGH Heiligenfelde über aktuelle Themen.

Heiligenfelde (ine). Auch wenn gerade an Güllesilvester die Schleppschläuche heiß liefen, besuchten Anfang Februar viele Mitglieder die Bezirksversammlung des Landvolk Mittelweser im Dorfgemeinschaftshaus Heiligenfelde. Der Vorsitzende Christoph Klomburg warf einen Blick zurück aufs vergangene Jahr und richtete einen besonderen Fokus auf die Protest-Aktionen der vergangenen Wochen. „Das überschlug sich nach und nach. Es waren immer mehr Schlepper und Besucher dabei als wir uns erhofft haben“, freute er sich über die gute Resonanz an Demonstrationen und Brückentagen. 
Alle Aktionen liefen immer sauber ab und seien im Vorfeld mit Behörden und Polizei abgestimmt worden, unterstrich Christoph Klomburg. „Der Diesel ist aber bei weitem nicht das einzige Problem“, erklärte der Vorsitzende und legte dar, dass das Landvolk Niedersachsen noch vor dem Deutschen Bauernverband mit einem Forderungskatalog an die Öffentlichkeit gegangen sei, dessen Umsetzung sich die Landwirtinnen und Landwirte von der Politik wünschten. Dazu zählen eine steuerliche Entlastung der Landwirtschaft, eine Rücknahme der Streichung der Agrardieselrückvergütung, Bürokratieabbau, Planungssicherheit und die Weiterentwicklung einer wettbewerbsfähigen Tierhaltung sowie ein Moratorium für nationale Auflagen, die über den EU-Standard hinausschießen. 
Ab sofort plant das Landvolk Mittelweser für die kommenden Wochen bis zur Bundesratsentscheidung zum Thema Agrardiesel an jedem Donnerstag Aktionen, um die Anliegen der Landwirtschaft in den Köpfen von Politik und Verbrauchern wach zu halten. Das könnten die sogenannten Brückentage sein, bei denen auf Autobahnbrücken mahnend Trecker von fünf bis nach zwölf Uhr stehen, aber auch Einkaufstouren mit dem Trecker in den nahegelegenen Supermarkt. „Wir sind für alle Ideen offen“, warb Christoph Klomburg darum, dass die Mitglieder ihre Vorschläge einbringen können. 
Zugleich freut er sich über Landwirtinnen und Landwirte aus dem Nordkreis Diepholz, die sich mit ihrem Sachverstand im geschäftsführenden Vorstand engagieren wollen.
Landvolk-Geschäftsführer Olaf Miermeister informierte in seinen Ausführungen unter anderem über den Sachstand des Klageverfahrens gegen die Ausweisung der „Roten Gebiete“ und erläuterte, dass jede Veränderung der Landesdüngeverordnung auch eine Anpassung des Klageantrags und des Gutachtens nach sich ziehe. Das mit letzterem beauftragte Büro Hydor GmbH aus Berlin habe festgestellt, dass von den landesweit 237 Grundwassermessstellen gerade einmal 19 für korrekte Nitratmessungen geeignet seien.
Dirk Kleemeyer gab als stellvertretender Geschäftsführer des Landvolk Mittelweser dann einen kurzen Überblick über die geplante Stromtrasse Rhein-Main-Link, die durch die Landkreise Nienburg und Diepholz führen soll. Der genaue Verlauf der Trasse stehe noch lange nicht, deshalb sei es auch zu früh, um über Entschädigungen zu sprechen: „Der Baubeginn ist für 2028 geplant, die Inbetriebnahme für 2033“, sagte Dirk Kleemeyer.